Medizin

Wie funktionieren Lernen und Vergessen? 
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 
fördert Forschungsverbund zwischen den 
Universitäten Bochum und Duisburg-Essen 
mit 2,2 Mio Euro

Der Senat der Deutschen Forschungsge­meinschaft (DFG) hat 2013 die finanzielle Unterstützung der an den Universitäten Bochum und Duisburg-Essen ansässigen Forschergruppe ­„Extinction Learning: Behavioural, Neural and Clinical ­Mechanisms“ in einer zweiten Lauf­phase für weitere drei Jahre beschlossen. Die Forschergruppe beschäftigt sich mit den neuronalen Grundlagen des sogenannten Extinktionslernens. Der Begriff Extinktionslernen beschreibt einen Vorgang, bei dem eine ursprünglich erlernte Information nicht mehr gültig ist; entsprechend muss der Lernende umdenken und sein Verhalten an die neuen Gegebenheiten anpassen. „Obwohl Extinktionslernen erstmals bereits vor hundert Jahren von dem russischen Physiologen Iwan Pawlow beschrieben wurde, sind viele ­Aspekte dieses Phänomens noch ungeklärt. Ein detailliertes Verständnis des Extinktionslernens ist aber für die Behandlung von Angststörungen, Drogenmissbrauch oder chronischen Schmerzzuständen von zentraler Bedeutung – so stützen sich beispielsweise gerade psychotherapeutische Ansätze für die Behandlung von unterschiedlichsten Störungsbildern auf Erkenntnisse der Extinktionsforschung“, so die Sprecher dieser Forschergruppe, Professor Onur Güntürkün und Professor Manfred Schedlowski. Die Arbeit der Forschergruppe wird einen wichtigen Beitrag zur Klärung der psychologischen sowie der ­neuronalen Grundlagen des Extinktionslernens leisten. Drei Teilprojekte aus dem Essener Universitätsklinikum werden mit insgesamt 972.000 Euro gefördert.