Medizin

Kooperationen und Internationales

Seit 1981 kooperiert die Medizinische Fakultät mit verschiedenen Universitäten in China. Diese Zusammenarbeit wurde durch die Einrichtung des Sonderforschungsbereiches/Transregio 60 „Interaktion von Zellen des Immunsystems bei persistierenden Virusinfektionen: Grundlagen für Immuntherapie und Impfungen“ auf eine neue Basis gestellt. Ob Hepatitis B und C oder HIV – weltweit sind über 500 Millionen Menschen mit diesen Viren infiziert. Sie lösen Krankheiten wie schwere Leberentzündungen oder gar AIDS aus. Wie Viren es schaffen, der Abwehr durch das Immunsystem zu entgehen, erforschen Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät unter Federführung des Instituts für Virologie gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum und in Koopera­tion mit Wuhan (VR China) und Shanghai im Rahmen des SFB/TRR 60 bereits seit 2009. Nun will das internationale Forscherteam dieses ­Wissen gezielt nutzen, um neue Strategien zur Immuntherapie oder Impfung gegen chronische Virusinfektionen zu entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und National Natural Science Foundation fördern den bundesweit einzigen medizinischen Sonderforschungsbereich mit China nun für weitere dreieinhalb Jahre. Elf Teilprojekte in Essen und Bochum erhalten insgesamt rund 5,9 Mio. Euro, sieben Teilprojekte in China rund zwei Mio. Euro.

Zudem konnte die Medizinische Fakultät ihre Kontakte zu herausragenden Einrichtungen in Japan ausbauen: Gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern im japanischen Tsubaka arbeiten die Essener Wissenschaftler in den nächsten fünf Jahren eng im Bereich der Erforschung der Strah­len­­therapie zusammen. Hierzu wurde mit der Me­di­zinischen Fakultät der Universität sowie dem Universitätsklinikum im japanischen Tsukuba ein Kooperationsvertrag geschlossen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit, welche NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin im Rahmen einer Kontaktreise Anfang 2014 angestoßen hatte, steht die gezielte Behandlung von Tumoren. Darüber hinaus wurde eine Kooperation mit der Southern Tohoku General Hospital Group (STGHG) in der japanischen Präfektur Fukushima ebenfalls in Bezug auf die Strahlentherapie besiegelt.

Auch auf nationaler Ebene sind Forschende der Medizinischen Fakultät vielfältig vernetzt. So ist Essen gemeinsam mit der Universität Düsseldorf einziger NRW-Standort des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung. Deutschlandweit wurden sieben herausragende Universitätsstandorte als DKTK-Partner ausgewählt.

Darüber hinaus wurde die Medizinische Fakultät als Studienzentrum der Nationalen Kohorte ausgewählt, Deutschlands größter Gesundheitsstudie. In den nächsten vier Jahren sollen 200.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensumständen befragt werden. Ziel des in dieser ­Dimension bisher einmaligen Großprojektes ist die verbesserte Prävention, Früherkennung und Therapie der typischen Volkskrankheiten, wie etwa Krebs, Diabetes und Demenz. 25 Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland sind beteiligt, 18 Studienzentren stehen bundesweit bereit, Bund, Länder und Helmholtz-Gemeinschaft fördern die Studie mit 210 Mio. Euro. Das Studienzentrum in Essen zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: So verfügt es über eins von insgesamt nur fünf MRT-Zentren, in dem allein in Essen 6.000 NAKO-Probandinnen und -Probanden ein Ganzkörper-MRT erhalten. Außerdem ist Essen der Sitz des Vorstandsvorsitzenden des Vereins Nationale Kohorte e. V., Prof. Karl-Heinz Jöckel.

Auswahl internationaler Kooperationen:

  • V. R. China: SFB/TRR 60 mit dem Tongji ­Medical College der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technologie in Wuhan sowie dem Zhongshan Hospital der Fudan University Shanghai; Tongren Hospital Beijing; Sun Yat-sen Memorial Hospital der Sun Yat-sen University in Guangzhou
  • Russland: Medizinische Akademie Nishnij Nowgorod
  • Polen: Medical University of Bialystok
  • USA: Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle, Vanderbilt University Medical Center, Nashville, Cornell University Medical College & Mount Sinai Hospital, New York
  • Japan: Southern Tohoku General Hospital Group (STGHG) in der japanischen Präfektur Fukushima, Universität Tsukuba
  • Mongolei: Mongolian National University of Medical Sciences, Ulan Bator