Medizin

Multiples Myelom: Essener Wissenschaftler 
beteiligt an der Identifizierung einer genetischen Prädisposition für Knochenmark-Krebs

Zusammen mit Wissenschaftlern aus Großbritannien und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg konnten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät im Rahmen einer Studie einen genetischen Marker identi­fizieren, der mit einer Prädisposition für eine ­bestimmte Form des multiplen Myeloms ein­hergeht. Derzeit ist die Heilung des multiplen Myeloms nicht möglich. Man hofft aber, Erkenntnisse über die Entstehung der Erkrankung zu gewinnen, die neue Ansätze für die Prävention und Behandlung liefern. Das multiple Myelom macht etwa ein Prozent aller malignen Erkrankungen insgesamt und zwischen zehn und 15 Prozent der bösartigen Erkrankungen des Blutsystems aus. Die Tumorzellen beim multiplen Myelom weisen häufig komplexe genetische Veränderungen auf, wie Zugewinn oder Verlust von genetischem ­Material oder Umlagerungen von Teilen eines Chromosoms auf ein anderes. Aus der Anzahl und der Art der Veränderungen können zum Beispiel Rückschlüsse auf die Aggressivität des Tumors und auf den weiteren Krankheitsverlauf gezogen werden. Im Rahmen einer Studie unter Beteiligung von Wissenschaftlern des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen, die in dem renommierten Fachmagazin Nature Genetics publiziert worden ist, wurden genetische Varianten untersucht, die für die ­Entwicklung bestimmter, durch chromosomale Veränderungen charakterisierte Untergruppen des multiplen Myeloms besonders empfänglich machen könnten. Die Studie stützte sich unter anderem auf Daten, die im Rahmen der Heinz NixdorfRecall Studie erhoben wurden.