Biomedizinische Wissenschaften

Fortentwicklung des ZMB durch Brückenprofessuren

Von den vier im Jahr 2011 für das ZMB eingerichteten Brückenprofessuren – jeweils zwei Professuren der Fakultäten für Biologie und Medizin – wurden inzwischen zwei Positionen besetzt. Ziel der Einrichtung der Brückenprofessuren ist es nicht nur die Forschung im ZMB fachlich und hinsichtlich Interdisziplinarität weiterzuentwickeln, sondern auch die Ausbildung im interdisziplinären Studiengang Medizinische Biologie zu fördern.

Eine Brückenprofessur hat Prof. Markus Kaiser inne. Er leitet den Bereich Chemische Biologie in der Fakultät für Biologie und dem ZMB. Die Arbeitsgruppe entwickelt bioaktive niedermolekulare chemische Verbindungen, die zur biomedizinischen Grundlagenforschung oder auch – auf lange Sicht – als mögliche Arzneistoffe eingesetzt werden können.

Durch die Arbeitsgruppe von Prof. Kaiser ist die Universität Duisburg-Essen als einzige deutsche Universität zusammen mit 30 internationalen Partnern seit Februar 2013 in der European Lead Factory vertreten. Dieses Forschungsnetzwerk verbindet renommierte europäische Grundlagen-Forschungseinrichtungen mit führenden Pharma­unternehmen und wird durch die European Innovative Medicines Initiative (IMI) mit 196 Mio. Euro gefördert. Ziel der Forschungsinitiative ist es, ­Synergien von „Public-Private Partnerships“ zur schnelleren Entwicklung verbesserter Medikamente zu nutzen.

Prof. Matthias Gunzer trat 2011 die zweite Brückenprofessur an der Medizinischen Fakultät an. Er leitet sowohl das Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung am Campus Essen, als auch das Imaging Center der Uniklinik Essen. Die Forschungsschwerpunkte seiner Arbeitsgruppe liegen insbesondere in der Charakterisierung des dynamischen Verhaltens von Immunzellen sowie der Ausbildung von Zell-Zell-Interaktionen während des Ablaufs der Immun­antwort in vivo. Um zu erforschen, wie die Zellen interagieren, die an der Immunantwort beteiligt sind, werden hochspezielle bildgebende Verfahren eingesetzt, wie das intravitale 2-Photonen-Mikroskop. Hiermit können immunologische Vorgänge am lebenden Organismus untersucht und beispielsweise die Funktionen von Immunzellen in ­wichtigen Organen wie den Lymphknoten, dem Knochenmark, dem Gehirn und der Lunge untersucht werden.

Durch die erfolgreiche Einwerbung von Mitteln des Landes NRW und der DFG im Umfang von 3,2 Mio. Euro im Jahr 2013 und die Beschaffung unter anderem weiterer hochmoderner Geräte wurde die Einrichtung des IMCES – Imaging Center Essen – abgeschlossen. Die am 17. Dezember 2013 feierlich eröffnete Core Facility bietet „state-of-the-art“ Ausrüstung und Expertise im Bereich Mikroskopie und Imaging und steht Kooperationspartnern in und außerhalb der Universität zur Verfügung.

Gemeinsam mit Partnern aus Tübingen, England, Frankreich, Dänemark und der Schweiz ­gelang der Gruppe von Prof. Gunzer jetzt zu­sätzlich die Einwerbung einer Projektförderung innerhalb des 7. Rahmenprogrammes der Europäischen Kommission mit einem Gesamtvolumen von etwa 6 Mio. Euro. Ziel des Kooperationsprojekts ist die Entwicklung eines neuen (PET/MR-basierten-) Diagnoseverfahrens für invasive Aspergillose.

Die Besetzung zweier weiterer Brückenprofessuren von Biologie und Medizin ist für die nahe Zukunft vorgesehen.