Kopfgrafik

Erste Forschungsergebnisse

<b>Venogram bei 7 Tesla</b><br>7 Tesla (r.) im Kniegelenk ermöglicht eine bessere Erkennung der Knorpelverletzung (gelber Pfeil) hinter der Kniescheibe dieses Probanden in Vergleich zu 1.5 Tesla (l.).&#8201;
Venogram bei 7 Tesla

Bereits im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme des 7 Tesla-Tomographen konnten Wissenschaftler aus dem Erwin L. Hahn Institute zeigen, dass die höhere strukturelle Auflösung und der stark verbesserte Gewebekontrast bei 7 Tesla  eine deutlich bessere Beurteilung z. B. des Hippocampus ermöglichen. Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems, das u. a. der Gedächtnisbildung dient, und wird bei fortgeschrittener Alzheimer-Demenz angegriffen. Somit besteht die Aussicht, den einschneidenden Konsequenzen dieser Erkrankung mittelfristig mit einer früheren Erkennung und Einleitung einer Therapie zu begegnen. Im Kopf konnte auch gezeigt werden, dass das venöse System ohne die Gabe von Kontrastmitteln mit bisher unerreichter Detailgetreue abgebildet werden kann. Vergleichbare Aufnahmen bei 1,5 Tesla sind erst gar nicht möglich; die 7 Tesla-Aufnahmen basieren auf den hier besonders ausgeprägten magnetischen Eigenschaften des sauerstoffarmen Blutes. Im Knie konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass Knorpelveränderungen mit viel höherer Sensitivität und höherem Detailreichtum gegenüber herkömmlicher MRT-Bildgebung bei 1,5 Tesla möglich ist. Neue innovative Medikamente können in gewissen Fällen die Fortschreitung degenerativer Erkrankungen (Arthrose) verhindern, aber nur, wenn sie frühzeitig entdeckt und aufgehalten werden. Besonders wichtig für die weitere Verbreitung der 7 Tesla-Technologie: die Hahn-Forscher konnten in einer Studie mit über 100 Probanden zeigen, dass, obgleich vorübergehende Nebenwirkungen (Schwindelgefühl, metallischer Geschmack) bei 7 Tesla im Vergleich zu 1,5 Tesla häufiger auftreten, die Untersuchung von fast allen Probanden sehr gut toleriert wird. Einer Anwendung in der klinischen Routine steht diesbezüglich nichts im Wege.