Institut für Sozioökonomie (IfSO)

Das Profil des im Jahr 2017 gegründete Instituts für Sozioökonomie (IfSO) wird sich mit der Berufung von drei neuen Professuren und der Konstituierung der jeweiligen Arbeitsgruppen in den Bereichen Staatstätigkeit und Staatsfinanzen, Plurale Ökonomik und Empirische Ungleichheitsforschung erst in den kommenden Jahren vollständig schärfen. Aktuell gibt es bereits eine Schwerpunktsetzung im Bereich der sozioökonomischen Ungleichheit mit einem gesamtwirtschaftlichen bzw. politökonomischen Fokus der bestehenden Arbeitsgruppen.

Die bestehenden Forschungsaktivitäten am Institut für Sozioökonomie lassen sich wie folgt thematisch einordnen: Einkommensverteilung aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive, wirtschaftspolitische Einstellungen und Diskurse, Politische und politökonomische Implikationen sozioökonomischer Ungleichheit, Sozioökonomische Bildung und ökonomischer Pluralismus.

Im Forschungsbereich der Einkommensverteilung forscht Prof. Till van Treeck in einem durch das Institute for New Economic Thinking geförderten Forschungsprojekt „Income Inequality, Household Debt, and Current Account Imbalances“ zum Zusammenhang zwischen sozioökonomischer Ungleichheit und gesamtwirtschaftlicher Stabilität. Auch ein aktuelles Forschungsprojekt zur politökonomischen Debatte um Growth Models und Varieties of Capitalism im Kontext steigender Ungleichheit (Prof. Till van Treeck) ist in diesem Forschungsbereich verortet.

Im Forschungsbereich wirtschaftspolitischer Einstellungen und Diskurse befasst sich Prof. Till van Treeck mit der Untersuchung von wirtschaftspolitischen Einstellungen und deren Repräsentation in unterschiedlichen Medien. Im Rahmen eines von der Stiftung Mercator geförderten Forschungsprojekts werden die Einstellungen von Studierenden im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise untersucht. Weitere Forschungsprojekte untersuchen wirtschaftspolitische Diskurse im Bereich der Schulbuchforschung und der Analyse von Mediendebatten, woraus sich Schnittstellen mit weiterer Forschung an der Fakultät ergeben.

Ein drittes Forschungsfeld erstreckt sich im Bereich der politischen Ökonomie und politischen Soziologie, mit natürlichen Schnittstellen zu den Nachbarinstituten für Politikwissenschaft und Soziologie. Im Rahmen des NRW-Rückkehrerprogramms untersucht die Arbeitsgruppe von Prof. Paul Marx den Einfluss sozialer Probleme auf die politische Integration in Deutschland und in vergleichender Perspektive. Ähnlich gelagert ist ein Forschungsprojekt zu sozioökonomischer Ungleichheit und demokratischer Responsivität (Dr. Lea Elsässer). Weitere Forschungsaktivitäten am Institut für Sozioökonomie lassen sich im Bereich der sozioökonomischen Bildung und zu Fragen des ökonomischen Pluralismus verorten. Ein vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW) gefördertes Forschungsprojekt (Prof. Till van Treeck) zielt auf die Analyse und Neuentwicklung von (digitalen) sozioökonomischen Lehrbüchern und Lehrmaterialien. Bei der Erstellung von Lehr-Lern-Materialien kooperiert Prof. Till van Treeck unter anderem mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Daniel Obst entwickelt mit Förderung des NRW-Wissenschaftsministeriums und des Stifterverbandes eine interaktive Lernplattform im Bereich Sozioökonomie.