Intro

Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. Achim Goerres
Geschäftsführerin (bis zum 31. Mai 2018): Dr. Maike Müller

Der Wandel von Gegenwartsgesellschaften ist ganz wesentlich eine Reaktion auf weltweite Phänomene der Entgrenzung, d.h. von verschiedenen kulturellen, sozialen und politischen Prozessen, die zur Verschiebung, Neusetzung oder Aufhebung nationaler Grenzen führen. Diese Prozesse zu untersuchen, ist Ziel der Mitglieder des Profilschwerpunkts „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“ (WvGg). Dabei können sie sich auf die gewachsenen Forschungsstrukturen und die breite Expertise der beteiligten 114 promovierten Wissenschaftler*innen aus fünf Fakultäten (Fakultät für Bildungswissenschaften, Fakultät für Geisteswissenschaften, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Mercator School of Management/Fakultät für Betriebswirtschaftslehre), sieben zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen und vier An-Instituten der Universität Duisburg-Essen (UDE) stützen.

Ein komplexes Wechselspiel von innergesellschaftlicher und gesellschaftsübergreifender Entgrenzung führt immer wieder zur Auflösung überkommener und zur Bildung neuer Ordnungen, die den Gesellschaften weltweit ihr Gepräge geben. Im Rahmen gesellschaftsübergreifender Entgrenzung entwickeln sich zum Beispiel Teile vormals nationaler Arbeitsmärkte in transnationale Arbeitsmärkte. Für die bisherige Ordnung von Arbeit, deren Rahmenbedingungen durch national angelegte Systeme sozialer Sicherung geprägt waren, den Interessenausgleich oder auch für die Besteuerung von Arbeitseinkommen entstehen so tiefgreifende Herausforderungen. Analog kommt es zu innergesellschaftlicher Entgrenzung zum Beispiel im Bereich der Politik in Form neuer Formen von Governance, die das Verhältnis von Politik auf der einen sowie Bürgerinnen und Bürgern auf der anderen Seite neu bestimmen.

Ziel der Forschung im Profilschwerpunkt WvGg ist es, zu aussagekräftigen Analysen dieser Ordnungsbildung in entgrenzten Verhältnissen in regionaler sowie globaler und international vergleichender Perspektive zu kommen und die Methoden der Erforschung solcher Phänomene für eine interdisziplinäre Arbeit weiterzuentwickeln.

Dies beinhaltet die Durchführung von Analysen zu Phänomenen der sozialen und politischen Ordnungsbildung in entgrenzten Verhältnissen i) in unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, ii) aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Perspektiven und iii) in unterschiedlichen Weltregionen und international vergleichend. Disziplinenübergreifende Methoden sollen die Erforschung solcher Phänomene fruchtbar machen.

Der Profilschwerpunkt WvGg hat durch sein Netzwerk und die interne Forschungsförderung vor allem die Ausarbeitung kooperativer Forschungsprojekte von der Idee in Themenentwicklungsworkshops bis zur Antrags- oder Publikationsreife unterstützt und verfolgt damit drei Ziele:

  • ‚‚Initiierung und Unterstützung von größeren interdisziplinären Forschungsverbünden
  • ‚‚interdisziplinärer Austausch zwischen Wissenschaftler*innen beteiligter Disziplinen und Fakultäten
  • ‚‚Unterstützung von Nachwuchswissenschaftler* innen zur Entwicklung eigener Forschungsprofile.