Didaktik der Mathematik – Studieneingangsphase, digitale Medien und Inklusion

Die vier Arbeitsgruppen der Didaktik sind in verschiedenen Forschungsprojekten beispielsweise über die BMBF-finanzierten Programme „Bildungsgerechtigkeit im Focus“ und „ProViel“ oder das durch die Telekomstiftung initiierte „Deutsche Zentrum für Lehrerbildung“ untereinander, innerhalb der Universität Duisburg-Essen sowie national und international vernetzt.

Digitale Medien bilden hier ein wichtiges Thema, das die Aktivitäten aller Arbeitsgruppen verbindet. Unterschiedliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte widmen sich dem Einsatz und der Rolle digitaler Medien im Mathematikunterricht von der Grundschule bis zu den Sekundarstufen, der Hochschuldidaktik und der Lehrerbildung. Adressiert werden dabei z.B. Potentiale für die (summative und formative) Diagnose von Lernständen und Lernprozessen, des Einsatzes digitaler Medien in der Lehrerbildung oder die Rolle digitaler Schulbücher im Mathematikunterricht. Die aktuell besondere Relevanz dieser Thematik – bedingt durch die Corona-Pandemie – spiegelte sich in verschiedenen Aktivitäten der Arbeitsgruppen wider, die zum einen rasch neue unterstützende Materialien für Mathematiklehrkräfte bereitstellen konnten und zum anderen auch die tatsächlich eingesetzten Technologien in der internationalen Studie „Math@Distance“ gemeinsam mit Kolleg*innen aus Belgien, den Niederlanden analysieren konnten, in denen starke Unterschiede der betrachteten Länder im Umgang mit der Distanzlehre beobachtet werden konnten.

Schon im Mai konnte in diesem Bereich das neue Projekt „Digitale Mathematiklehrerbildung in NRW (DigiMal.nrw)“ für das die Arbeitsgruppen von Prof. Petra Scherer und Prof. Florian Schacht die Konsortialführung übernehmen eingeworben werden. Dieses Projekt soll landesweit die Ausbildung angehender Grundschullehrkräfte im Fach Mathematik gezielt verbessern.

Der wachsenden Bedeutung der Lehrerprofessionalisierung nehmen sich weitere Projekte der Arbeitsgruppen an, um Lehrkräfte auf die Herausforderungen im Schulalltag angemessen vorzubereiten (z.B. hinsichtlich Digitalisierung oder Inklusion). In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM), dessen Abteilung im Entwicklungsprogramm u.a. von Prof. Bärbel Barzel (mit-)geleitet wird, wird die Fort- und Weiterbildung von Multiplikator*innen organisiert und aktuell ein bundesweites Programm zur Basisqualifizierung für Multiplikator*innen angeboten. In verschiedenen Promotions- oder Habilitationsprojekten werden Fragen zur mathematikspezifischen Professionalisierung untersucht.

Mehrere Projekte adressieren das Thema Inklusion bzw. den inklusiven Mathematikunterricht. Die Forschung umfasst neben der Gestaltung gemeinsamer unterrichtlicher Lernsituationen auch Konzeptionen und Evaluationen von Lehrveranstaltungen oder die Kompetenzentwicklung von Studierenden sowie Untersuchungen im Bereich der Lehrer*innenfortbildung.

Forschung zur Hochschuldidaktik der Mathematik wird in mehreren Projekten und Promotionsvorhaben aufeinander bezogen betrieben. Neben der Erfassung der Lernausgangslagen von Studienanfänger*innen steht die forschungsbasierte Weiterentwicklung der Lehre, etwa durch die systematische Berücksichtigung von Lern- und Problemlösestrategien in Übungen, der Einsatz von ergänzenden E-Assessment-Aufgaben oder von interaktiven dynamischen Visualisierungen, im Vordergrund. Hierfür konnte ein strukturiertes digitales Angebot aufgebaut werden, das nun in einem breiten Spektrum von Veranstaltungen in der Studieneingangsphase genutzt wird. Die Akzeptanz der Angebote ist hoch, da auch eine Vielzahl klassischer Aufgabenformate auf die Möglichkeit der Implementierung in einem digitalen Format hin analysiert und umgesetzt werden konnten.