Forschung vor Ort

2018 vereinbarten die UDE (Prof. Ralf-Peter Fuchs, Historisches Institut/Institut für niederrheinische Kultur und Regionalgeschichte (InKuR)) und Schloss Horst in Gelsenkirchen eine Kooperation, die u.a. gemeinsam organisierte Vorträge und eine Lehrveranstaltung der Professur für Landesgeschichte der Rhein-Maas-Region mit engem Bezug zur Geschichte von Haus Horst in der Frühen Neuzeit sowie die anschließende Erörterung der Ergebnisse von Studierenden mit den Expert*innen vor Ort einschloss. 2021 werden die gehaltenen Vorträge und weitere Texte in der Reihe „Horster Beiträge zur Geschichte und Kunstgeschichte“ veröffentlicht (i.D.). Das InKuR unterhält außerdem ständige Partnerschaften mit den Städten Xanten, Emmerich, Wesel, Neukirchen-Vluyn und Geldern.

Eine Jahrespartnerschaft besteht zwischen dem InKuR und der Stadt Moers mit dem Grafschafter Museum im Schloss (2019–2020/21). Sie knüpft an die bestehende Kooperation der Germanistik (Prof. Gaby Herchert, Mediävistik; InKuR) mit dem Museum an. Der Vortrag „Die Spanier in Moers (1586–1597)“, der anlässlich der Vertragsunterzeichnung gehalten wurde, steht vor der Publikation.

2019 abgeschlossen wurde das RING-Projekt (Kooperation Prof. Herchert mit dem Schlosstheater Moers, dem Grafschafter Museum und dem Nibelungenmuseum Xanten). Dazu gehörten eine RING-Vorlesung, Nibelungen-Bürgerlesungen in Moers und Xanten, Schulprojekte zum Nibelungenlied und zur Nibelungenzeit (Publikation i.D.). Nach Projekten zum Thema „Die Pest im Mittelalter“ soll sich 2021 ein weiteres literaturwissenschaftliches Projekt, „Eine Stadt erinnert sich“ zum Thema Migration – in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu –, anschließen.

Im Juni 2019 befassten sich neun Histori­ker*innen auf der Tagung „Besatzungsherrschaft und Alltag im Rheinland. Die belgische, britische und amerikanische Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg“ in Köln mit der alliierten Rheinlandbesetzung (Prof. Fuchs/Benedikt Neuwöhner; Kooperation: UDE – Landesgeschichte der Rhein-Maas-Region, InKuR, Niederrhein-Akademie NAAN e.V. – und LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte). Im Fokus standen die im Gegensatz zur französischen Zone bislang weniger beachteten Besatzungszonen der Briten, Belgier und US-Amerikaner. Die Tagung widmete sich neuen Erkenntnissen über die Herrschaftsstrategien der Besatzer, das Beziehungsgeflecht zwischen Besatzern und Besetzten sowie die Erfahrung des Besatzungsalltags. Sie hinterfragte zudem das Narrativ von der Besatzung als verlängertem Kriegszustand. Durch die Erschließung von bisher unbearbeitetem Archivmaterial setzte die Konferenz neue Impulse: Für künftige Forschungen stellt sich eine Vielzahl von alltags-, kultur-, politik- und diplomatiegeschichtlichen sowie konkret regionalhistorischen Fragen (Tagungsband ist in der NAAN-Schriftenreihe erschienen).

2018 jährte sich die Auflösung der Alten Duisburger Universität zum 200sten Mal. Aus diesem Anlass fand im Wintersemester 2018/19 im Stadt- und Kulturgeschichtlichen Museum Duisburg eine Tagung mit anschließender Vortragsreihe zur Duisburger und Essener Hochschulgeschichte statt (Dr. Hendrick Friggemann/Universitätsarchiv; Prof. Fuchs). Im Fokus standen institutionelle Umbrüche im 19. und 20. Jahrhundert und ihre Wirkungen: Wie veränderten sich Strukturen und Aufgaben der regionalen (Hoch-)Schuleinrichtungen und welche Bedeutung kommt diesen Funktionswandlungen zu? Der Sammelband wird 2021 erscheinen.