Institut für Berufs- und Weiterbildung

Das Institut für Berufs- und Weiterbildung (IBW) hat im Berichtszeitraum ein thematisch breites Forschungsspektrum entwickelt und ein hohes Drittmittelaufkommen akquiriert. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt im Forschungsfeld der Erwachsenen- und Weiterbildung. Mit dieser fokussierten Ausrichtung verfügt die Fakultät für Bildungswissenschaften bundesweit über ein Alleinstellungsmerkmal. Das spezifische Forschungsprofil am IBW ist durch Spezialisierungen geprägt, die sich insbesondere in den Feldern Politische Weiterbildung, Digitale Bildung, Berufliche und Betriebliche Aus- und Weiterbildung, Wissenschaftliche Weiterbildung sowie Wissens- und Transfermanagement zeigen.

Im Bereich der Drittmittelforschung konnten im Berichtszeitraum interessante Forschungsaktivitäten und -projekte realisiert werden. Hierzu zählen u.a.:

Kompetenzentwicklung in beruflichen Enkulturationsprozessen (INTERCONNECT); DFG-Projekt unter der Leitung von Prof. Esther Winther

Studienabbruch, Habitus und Gesellschaftsbild (STHAGE); BMBF-Verbundprojekt unter der Leitung von Prof. Helmut Bremer

Digitale Workbench für kompetenzorientierte Prüfungsaufgaben und Abschlussprüfungen – Assessments für aktuelle und zukünftige Bedarfe im Dualen System (ASPE); BMBF-Verbundprojekt unter der Leitung von Prof. Esther Winther und Prof. Michael Kerres.

Das IBW verfügt zudem über vielfältige Kooperationen mit unterschiedlichen wissenschaftlichen, öffentlichen und staatlichen Institutionen der Erwachsenenbildung sowie der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland sowie im europäischen und internationalen Ausland. So hat das IBW im Berichtszeitraum die seit Jahren bestehende Kooperation mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) deutlich intensiviert. Dies zeigt sich in gemeinsamen Forschungsvorhaben – beispielhaft seien hier das Forschungsnetzwerk „Alphabetisierung und Grundbildung“, das Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ sowie das EU-Projekt „Promoting Creativity and Innovation Management in an Innovative Blended Learning and Validation Programme at the Interface between Higher Education and Business“ genannt. Die verfestigte Zusammenarbeit wurde durch einen neuen Kooperationsvertrag zwischen dem DIE und der UDE besiegelt.

Insbesondere auf Grundlage der europäischen Drittmittelforschung verstetigt sich das internationale Netzwerk des IBW. So sind die Universitäten Palermo, East Sarajevo, Jerusalem sowie die European University of Tirana und das Universum College Prishtinë kontinuierlich und auf Basis verbindlicher Mandate Teil der Forschungs-Community des IBW. Zudem bestehen kooperative Beziehungen zum Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) sowie zum Europäischen Zentrum zur Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP).

Aus den unterschiedlichen Bereichen des IBW werden im großen Umfang wissenschaftliche Transferaktivitäten betrieben. So wird aktuell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie insbesondere die Expertise der Mitglieder des IBW in den Bereichen digitaler Bildung, Wissensmanagement sowie Bildungsganggestaltung nachgefragt. Exemplarisch seien an dieser Stelle die OpenLecture-Angebote des learning labs (Prof. Michael Kerres) und die Teilnahme an der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft trifft...“ der Initiative Wissenschaftsstadt Essen (Prof. Esther Winther) genannt.

Das IBW bedient mit seinen Forschungsschwerpunkten Themen, die bereits in der Vergangenheit auf nationaler und internationaler Ebene an Dynamik und Bedeutung gewonnen haben und die nicht nur die Möglichkeit erweiterter Drittmitteleinwerbungen begünstigen, sondern auch Impulse für das Agenda-Setting in der (Weiter-) Bildungsforschung geben können. So werden im Bereich der „Alphabetisierung und Grundbildung“ durch die AlphaDekade verstärkt Forschungsaktivitäten gefördert, die die kontinuierlichen technischen und strukturellen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft – gerade für gering literalisierte Bürger*innen – in den Blick nehmen.