Transfer und Nachhaltigkeit

Die Entwicklung und Erforschung nachhaltiger Technologien und Materialien steht bei vielen Arbeitsgruppen und Themen von CENIDE im Mittelpunkt. Transfer und Nachhaltigkeit zu fördern, ist daher eine Schlüsselkomponente. Einige Projekte haben zudem ausdrücklich die Verbreitung wissenschaftlicher Arbeitsweise und Werte zum Inhalt. Im Folgenden einige Beispiele für Ausgründungen, Patente, nachhaltige Technologien & Co:

Bereits Marktreife hat die Entwicklung der beiden Physiker Dr. Nicolas Wöhrl und Sebastian Tigges: Sie haben ein Verfahren zum Patent angemeldet, das in einem einzigen Schritt hochaktives und langzeitstabiles Katalysatormaterial entstehen lässt.

Der Chemiker Prof. Sebastian Schlücker gewann für sein Projekt „NanoWerkstätten“ einen der Förderpreise beim Gründerwettbewerb small business management (sbm) der Universität Duisburg-Essen. Die NanoWerkstätten bieten eigens entwickelte Experimente und Lernmaterialien für Grundschulen zur frühen MINT-Förderung an.

Das Start-up HSWmaterials GmbH hat Dr.-Ing. Sebastian Hardt 2017 aus dem NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) ausgegründet: Hier stellt er „massenweise Unikate“ her – nach Kundenwunsch maßgeschneiderte Nanopartikel – oder konstruiert gleich selbst die Anlagen zu deren Herstellung. Hardt wurde 2018 sowohl mit dem Gründerpreis der Wirtschaftsförderung Krefeld als auch mit dem Marketingpreis Kevelaer bedacht.

Gleich in zwei Start-ups und eine neue Technologie mündete das Projekt „DruIDe“ der Professoren aus den Ingenieurwissenschaften Niels Benson, Thomas Kaiser, Roland Schmechel und Daniel Erni. Chiplose Funketiketten aus Nanosilizium, das sie aus dem NETZ und dem Institut für Energie und Umwelttechnik (IUTA) beziehen, lassen sich direkt aufdrucken und per Laser zur elektronischen Schaltung verarbeiten – kein Barcode ist mehr nötig, den man einzeln ablesen muss.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Jochen Gutmann und das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West entwickelten gemeinsam ein Textil, das es ermöglicht, Edelmetalle aus Lösungen herauszufiltern und zu recyceln. Diese besondere Kooperation würdigte das Land NRW 2018 mit dem jährlich vergebenen Effizienzpreis NRW. Julia Frohleiks vom Lehrstuhl für Werkstoffe der Elektrotechnik forscht ebenfalls erfolgreich an nachhaltigen Technologien: Sie entwickelte besonders für den alltäglichen Einsatz geeignete Leuchtmittel aus Halbleiterquantenpunkten und lichtemittierenden elektrochemischen Zellen (LECs) und bekam dafür unter anderem den Photonics Poster Preis 2018 der American Chemical Society (ACS). Um Nachhaltigkeit anderer Art ging es in dem im Juni 2018 abgeschlossenen Projekt „nanoGRAVUR – Nanostrukturierte Materialien – Gruppierung hinsichtlich Arbeits-, Verbraucher- und Umweltschutz und Risikominimierung“: Hier wurden Kriterienkataloge entwickelt, um Nanomaterialien in Hinblick auf Expositions-, Gefährdungs- und Risikopotenziale zu bewerten und zu gruppieren.

Der Kontakt zur Industrie ist hingegen das zentrale Thema beim 5. und 6. RuhrSymposium gemeinsam mit dem CAR-Institut: CEOs großer Unternehmen und Experten aus der Wissenschaft treffen sich zum Austausch über jährlich wechselnde Aspekte künftiger Mobilität.

Jugendliche stehen wiederum im Mittelpunkt des von CENIDE mitorganisierten Nano-Schülerlabors, in dem Schüler*innen erstmals in Kontakt mit Methoden und Experimenten aus der Nanotechnologie kommen. So interessiert CENIDE bereits junge Menschen für die MINT-Fächer und führt dieses Angebot konsequent mit dem Bachelor-/Master-Studiengang „NanoEngineering“ fort. Für alle Altersklassen offen ist hingegen die alle zwei Jahre stattfindende WissensNachtRuhr, an der das NETZ von Anfang an sehr erfolgreich teilnimmt und seine Labortüren für Interessierte öffnet.

Und schließlich noch ein Transfer ganz anderer Art: Für eine Ruhrgebiets-Ausstellung nahm der berühmte Fotograf und Jazz-Trompeter Till Brönner NETZ-Labore, -Geräte und -Forschende vor die Linse. Als Teil der Ausstellung „Melting Pott“ waren die Bilder von Juli bis Oktober 2019 im Duisburger Museum Küppersmühle zu sehen.