Physik

Planetenentstehung

In der Forschungsgruppe von Prof. Wurm wurden zahlreiche Arbeiten zu den ersten Phasen der Entstehung terrestrischer Planeten durchgeführt und Prozesse der Wechselwirkung zwischen der Atmosphäre des Mars und seiner Oberfläche ­untersucht. Dabei sind zwei Highlights herauszuheben. In einem neuartigen Experiment konnten die Kräfte und erstmals auch Drehmomente bestimmt werden, die in den Kontakten zwischen nanometergroßen Eispartikeln wirken.

Dies stellt eine Grundlage für die Modellierung des Wachstums größerer Aggregate dar, das von fraktalen Eisstrukturen bis hin zu kompakten Gebilden reicht.

Als weiteres Highlight konnte in Mikrogravitationsexperimenten im Fallturm Bremen erstmals nachgewiesen werden, dass thermisches Kriechen des Gases bei den geringen Drücken auf der Mars­oberfläche dazu führt, dass ein Großteil des staub­bedeckten Marsbodens wie eine Pumpe wirkt, die Gas an warmen, von der Sonne beschienenen Stellen aus dem Boden in die Atmosphäre pumpt, in schattigen Bereichen aber einsaugt, was die Wechselwirkung zwischen Boden und flüchtigen Komponenten (zum Beispiel Wasser) verändert. Dieser Mechanismus war bislang nicht bekannt.