Gesellschaftswissenschaften

Institut für Politikwissenschaft

Das Institut für Politikwissenschaft verfolgt eine zweigleisige Forschungsstrategie: Erstens wird die Heterogenität von Forschungsanstrengungen bewusst zugelassen und gefördert. Gleichzeitig wird zweitens eine Profilbildung durch entsprechende Institutionalisierungen und finanzielle Förderungen unterstützt.

Dass Heterogenität, in der sich auch die Ausrichtung der verschiedenen Professuren widerspiegelt, eine erfolgreiche Strategie sein kann, zeigt sich beispielsweise an der fruchtbaren Initiative von Prof. Renate Martinsen, die im Rahmen der Themengruppe der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft „Konstruktivistische Theorien der Politik“ im Jahre 2014 einen bei Springer VS erschienenen, grundlegenden Sammelband zum Thema publiziert hat. Weitere Konsolidierung erfuhren die Aktivitäten durch eine Nachwuchstagung und die Fertigstellung eines zweiten Bandes zum Thema. Auch einzelne Forschungsprojekte stehen für die erfolgreich verfolgte Strategie der Exzellenz aus Heterogenität. Zu nennen ist hier ein von Prof. Achim Goerres gemeinsam mit Prof. Staffan Kumlin und Rune Karlsen (Oslo) durchgeführtes und vom norwegischen Forschungsrat unterstütztes Projekt zum Reformdruck auf den Wohlfahrtsstaat in Deutschland, Norwegen und Schweden. Umfangreiche finanzielle För­derung erfährt ein aktuelles Drittmittelprojekt von der Hans Böckler Stiftung. Es befasst sich mit den Folgen der Föderalismusreformen für die Beamten und wird von Prof. Nicolai Dose ­geleitet.

Profilbildungen am Institut für Politikwissenschaft gelten für die folgenden Bereiche:

  1. Globale Kooperationsforschung.
  2. Politisches System mit besonderer Berücksichtigung von Parteien und Wahlen.
  3. Migrationsforschung
  4. Wandel von Gegenwartsgesellschaften im Rahmen des universitätsweiten Profilschwerpunkts.

Die Stärke des IfP im Bereich der Forschungen zum Politischen System zeigt sich unter anderem an der Beteiligung von Prof. Andreas Blätte an einem vom MERCUR (Mercator Research Center Ruhr) geförderten Verbundprojekt zu „Arenen der politischen Interessenvermittlung“. Dank des von Prof. Achim Goerres und Prof. Michael Kaeding initiierten Ins­titutskolloquiums „Party Politics“, in dem sich unter Hinzuziehung namhafter nationaler und internationaler Gäste die Forschung zur Parteienforschung kristallisiert, hat sich ein Forschungsschwerpunkt ausgebildet, bei dem die wissenschaftliche Erforschung von Parteien und Wahlen im Vordergrund steht. Ausdruck dieses Schwerpunktes ist beispielsweise ein von Prof. Karl-­Rudolf Korte herausgegebener Sammelband „Die Bundestagswahl 2013: Analysen der Wahl-, Parteien- und Kommunikations- und Regierungsforschung“ sowie zahlreiche Zeitschriften- und Buchbeiträge von Mitgliedern des Instituts. Auch mehrere Veranstaltungen zur Europawahl, die einen Autorenworkshop einschließen, gehören zu den Aktivitäten, über die im Rahmen des Forschungsschwerpunktes zu berichten ist. Getragen wurden die vom Ministerium für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW geförderten Veranstaltungen vom Jean Monnet Lehrstuhl (Prof. Michael Kaeding) und von der NRW School of Governance. In den weiteren Kontext dieses Schwerpunkts gehört ein vom Mercator Research Center Ruhr gefördertes Verbundprojekt zu Kulturen der Transparenz, an dem Prof. Christoph Bieber beteiligt ist.

Die vielfältigen Forschungen zum Thema Migration schlugen sich beispielsweise in der Veröffentlichung der bei Springer VS erschienenen Monographie von Prof. Andreas Blätte „Einwandererverbände und politische Entscheidungsprozesse“ nieder. Gemeinsam mit dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) wurden zwei größere, vom BMAS und der EU geförderte und am Lehrstuhl von Prof. Nicolai Dose angesiedelte Verbundprojekte zur interkulturellen Öffnung von Verwaltungen und Betrieben durchgeführt.