Chemie

(Zukunfts)perspektiven

Das Hauptaugenmerk der Forschung der ­Fakultät für Chemie wird in den nächsten Jahren vor allem darin liegen, die gerade gestarteten Verbundprojekte, den SFB 1093 Supramolekulare Chemie an Proteinen und die Forschergruppe ALSTER, zum Erfolg zu führen, um die Verlängerung beider Projekte zu gewährleisten. Hierzu gehören auch strategische und strukturbildende Maßnahmen, die in der Fakultät in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Im Rahmen des SFB wird eine befristete W2-Professur Computational Chemistry und eine W1-Juniorprofessur Biosupramolekulare Chemie eingerichtet. Für beide ­Professuren laufen gerade die Besetzungsverfahren, und wir sind zuversichtlich, für beide Stellen ­exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen zu können, die mit ihrer ­Arbeit den SFB weiter stärken werden. Durch eine vorgezogene Neubesetzung der Professur von Prof. Elke Sumfleth soll die Kontinuität der Arbeiten in der Forschergruppe ALSTER sichergestellt werden. Eine weitere Forschergruppe zum Thema Nanobiophotonik befindet sich ­gerade in der Vor-Begutachtung durch die DFG. In dieser Forschergruppe wollen unter der Federführung von Prof. Sebastian Schlücker und Prof. Stephan Barcikowski mehrere Arbeitsgruppen aus der Chemie, Biologie und Medizin auf dem hochaktuellen und gerade mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Themengebiet der hochauflösenden Molekülspektroskopie gemeinsam Grund­lagenforschung betreiben.

Auch die Nachwuchsförderung im akademischen Bereich wird in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt der Fakultät für Chemie sein. Wenn die beiden laufenden Verfahren zur Besetzung der Juniorprofessuren für Biosupramolekulare Chemie bzw. Kolloid- und Grenzflächenchemie abgeschlossen sind, werden insgesamt fünf eigenständige Nachwuchsgruppen (drei Juniorprofessuren, eine BMBF-Nachwuchsgruppe und ein ­Liebig-Stipendiat) bei uns tätig sein. Diese jungen Leute werden neue Themen und Erfahrungen mit in die Fakultät bringen, die das Forschungsspektrum um viele spannende und neue Projekte erweitern werden. Bereits begonnen mit dem Aufbau eigener Arbeitsgruppen und der Entwicklung eigener Forschungsfelder haben die folgenden drei Nachwuchswissenschaftler an unserer Fakultät. Dr. Philipp Wagener beschäftigt sich, gefördert vom BMBF, als technischer Chemiker mit der Katalyse. Seine Spezialität sind lasergenerierte Nanopartikel für energietechnische ­Anwendungen wie Brennstoffzellen, Energiespeicherung und Photokatalyse. Juniorprofessor Michael Giese aus der Organischen Chemie wird von der Werdelmann-Stiftung unterstützt und beschäftigt sich mit neuen Ansätzen zur Herstellung von Flüssigkristallen durch die Selbstaggregation kleiner Moleküle, die sich zum Beispiel zu größeren scheibenförmigen Aggregaten zusammenlagern, die dann aufeinander stapeln und so einen Flüssigkristall bilden; eine Art ­molekulares Lego. Dr. Jochen Niemeyer, ebenfalls aus der Organischen Chemie, hat sich zum Ziel gesetzt, Moleküle zur Informationsspeicherung zu nutzen. Zusammen mit der noch zu besetzenden Juniorprofessur für Biosupramolekulare Chemie und der Evonik-Stiftungsjuniorprofessur für Kolloid- und Grenzflächenchemie werden diese jungen Kollegen die aktuell an unserer ­Fakultät vorhandenen Forschungsschwerpunkte nachhaltig verstärken. Zusammen mit den großen Verbundprojekten, dem SFB 1093, der Forschergruppe Alster, dem Fortschrittkolleg Future Water und anderen in der Vorbereitung befindlichen Projekten wie der Forschergruppe Nanobiophotonik ist unsere Fakultät damit auch für die nächsten Jahre gut aufgestellt.