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Liebe Leserinnen und Leser,

Prof. Dr.-Ing. Jörg Schröder
Prof. Dr.-Ing. Jörg Schröder

das vergangene Jahr, in dem wir das zehnjährige Bestehen unserer fusionierten Universität Duisburg-Essen (UDE) gefeiert haben, war auch aus der Perspektive der Forschung in besonderem Maße erfolgreich. Wiederum konnten wir unser Drittmittelvolumen im Vergleich zum Vorjahr steigern. Dabei sind es insbesondere die individuellen ­Leistungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der UDE, die unsere ­Forschung so erfolgreich machen. Jede und jeder Einzelne trägt entscheidend zur ­Forschungsleistung der gesamten Universität bei.

Herauszuhebende Erfolge im vergangenen Jahr sind auf nationaler Ebene unter anderem die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu bewilligten oder verlängerten Graduiertenkollegs, Forschergruppen und Sonderforschungsbereiche ebenso wie Förderungen im Nachwuchsbereich durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

In 2013 konnte die UDE zwei neue DFG-Graduiertenkollegs einwerben. Das GRK 1919 „Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage: Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln“ aus der Geschichtswissenschaft (Sprecher: Prof. Stefan Brakensiek) wurde ebenso genehmigt wie das GRK 1949 „Immunantwort in Infektionskrankheiten – Regulation zwischen angeborener und erworbener Immunität“ (Sprecher: Prof. Jörg Timm) aus der Medizin. Darüber hinaus bewilligte die DFG die zweite Förderphase des Graduiertenkollegs GRK 1613 „Risk and East Asia“. Sprecherin der ersten Förderphase war Prof. Karen Shire, Sprecher der zweiten Förderphase ist Prof. Flemming Christiansen.

Die BMBF-geförderte „IN-EAST School of Advanced Studies“ ist mit sechs Gruppen auf Postdoc-Level angelaufen. Wissenschaftlicher Koordinator ist Prof. Markus Taube. Inhaltlich befasst sich die School mit Innovationen in Ostasien aus verschiedenen Perspektiven. Ebenfalls gestartet ist die BMBF-Nachwuchsgruppe im Programm NanoMatFutur mit Dr. Philipp Wageners Projekt „INNOKAT – Integration und Applikation von ligandenfreien und kontrolliert ligandenfunktionalisierten Nanopartikeln in der Katalyse“.

Die DFG bewilligte den neuen Sonderforschungsbereich SFB 1093 „Supramolekulare ­Chemie an Proteinen“ unter der Sprecherschaft von Prof. Thomas Schrader in der Fakultät für Chemie. Erfolgreich war auch der Fortsetzungsantrag des deutsch-chinesischen Sonderforschungsbereiches SFB TRR 60 „Interaktion von Viren mit Zellen des Immunsystems bei persistenten Virusinfektionen – Grundlage für Immuntherapien und Impfungen“. Hier kooperiert die UDE – Sprecher des SFB ist Prof. Ulf Dittmer,­ ­Fakultät für Medizin – mit Universitäten in ­Bochum, Shanghai und Wuhan. Die erfolgreiche Forschung des vom Sprecher Prof. Erich Gulbins, Medizinische Fakultät, koordinierten Schwerpunktprogramms SPP 1267 „Sphingolipids – Signal and Disease“ wird nach dem Auslaufen Ende 2013 über eine Beteiligung an der neu bewilligten Forschergruppe 2123 „Sphingolipid dynamics in infection control“ gemeinsam mit Würzburger Kolleginnen und Kollegen weitergeführt.

Durchsetzen konnte sich ebenfalls die DFG-Forschergruppe FOR 1993 „Multifunktionale Stoff- und Energiewandlung“ der Ingenieure am Campus Duisburg. Ihr Sprecher ist Prof. Burak Atakan. Ebenfalls in 2013 genehmigt wurde das vom ­Prorektor für Forschung der UDE beantragte DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1748 „Reliable Simulation Techniques in Solid Mechanics. ­Development of Non-standard Discretisation Methods, Mechanical and Mathematical Analysis“.

Ein weiterer Erfolg in 2013 ist auch die Ansiedlung der dritten Gruppe im NRW-Rückkehrerprogramm des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF). Im Rahmen des Programms „zur Förderung der Rückkehr des hochqualifizierten Forschungsnachwuchses aus dem Ausland“ baut Dr. Dominik Boos seit dem 1. April 2014 eine neue Gruppe im Bereich der Genetik am Zentrum für Medizinische Biotechnologie auf.

Aktuell sind in puncto EU-Förderung alle Weichen für das Rahmenprogramm zur Förderung von Forschung und Innovation, HORIZON 2020, gestellt. Hier möchten wir die Entwicklungen der letzten Jahre fortsetzen. In der abschließenden Auswertung zur Beteiligung am 7. EU-Forschungsrahmenprogramm landete die Universität Duisburg-Essen landesweit auf dem dritten Platz und erreichte somit eine Steigerung um 145 Prozent gegenüber dem 6. Forschungsrahmenprogramm.

Das Jahr 2014 beginnt aussichtsreich für die UDE. Prof. Christof Schulz teilt sich die wohl wichtigste deutsche Forschungsauszeichnung, den Gottlieb Wilhelm Leibniz-Preis, mit Prof. Andreas Dreizler von der TU Darmstadt. Dr. Gabi Schierning, die an der UDE bereits eine Nachwuchsgruppe leitet, wird mit dem Innovationspreis des Wissenschaftsministeriums NRW in der Kategorie „Nachwuchs“ ausgezeichnet.
Gleichzeitig wächst die Verbindung zu den beiden anderen Ruhrgebiets-Universitäten, der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund, in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr). Ein wichtiger Schritt hierzu war in 2013 die Einrichtung eines UA Ruhr-Forschungsrates, der in den ­kommenden Jahren gemeinsame strategische Entscheidungen vorbereiten wird. Es gilt, bestehende Kooperationen auszubauen und neue Projekte zu erschließen. Wir wollen unsere Potenziale in den kommenden Jahren noch besser für den internationalen Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet nutzen.
Mit den besten Wünschen für eine anregende Lektüre

Ihr

Prof. Dr.-Ing. Jörg Schröder
Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs & Wissenstransfer