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Mathematik

Im Essener Seminars für Algebraische Geometrie und Arithmetik (ESAGA) werden Themen der Algebraischen Geometrie, Zahlentheorie und Algebraischen Topologie untersucht. Zu den kennzeichnenden Forschungsinteressen zählen Motivische Homotopietheorie, Algebraische Kobordismen, Fragen bezüglich rationaler Punkte, das Langlands-Programm, Shimura Varietäten, Varietäten von Köcherdarstellungen, Gitter und Thetareihen, Modulstacks von Vektorbündeln, p-adische Langlands-Theorie und die Darstellungstheorie von p-adischen Lie-Gruppen.
Der Transregio-Sonderforschungsbereich 45 „Moduli spaces, periods and arithmetic of ­algebraic varieties“ (Mainz/Bonn/Essen) wurde positiv begutachtet und geht nun in die zweite vierjährige Förderperiode. Der SFB ermöglicht dem Essener Seminar die Finanzierung einer großen Vielfalt von Forschungstätigkeiten, vor allem durch Stellen für Doktoranden und Postdoktoranden, sowie die Förderung der Zusammenarbeit durch Mittel für Aufenthalte von Gastwissenschaftlern und Reisen für Mitglieder unserer Forschungsgruppen zu anderen Forschungseinrichtungen. Die Verlängerung des SFB ist daher ein besonders wichtiger Schritt für das Essener Seminar.
Zusätzlich zu diesen Mitteln der DFG erhält Prof. Marc Levine weiterhin Mittel der Humboldt-Stiftung durch seine Humboldt-Professur. Zurzeit werden sechs Postdoktoranden und vier Doktoranden auf diese Weise finanziert. Prof. Ulrich Görtz ist am DFG-Schwerpunktprogramm 1489 „Algorithmische und Experimentelle Methoden in Algebra, Geometrie und Zahlentheorie“ beteiligt.
Zwei Professoren sind neu an das Essener Seminar gekommen: Prof. Jochen Heinloth von der Universität Amsterdam und Prof. Vytautas Paskunas von der Universität Bielefeld sind zu Beginn des Wintersemesters 2011/12 nach Essen gekommen. Inzwischen sind beide durch erfolgreiche Nachanträge am Transregio-SFB beteiligt.
Üblicherweise hatte das Essener Seminar eine große Zahl von internationalen Gastwissenschaftlern, die als Langzeitbesucher zu Gast waren. Mit der Northeastern University wurde ein
Graduiertenaustausch begonnen, im Zuge dessen bereits drei Studierende zu Gast waren.
ESAGA-Mitglieder haben mit Mathematikern aus der ganzen Welt zusammengearbeitet, unter anderen Spencer Bloch (University of Chicago), Matthew Emerton (University of Chicago), ­Oscar Garcia-Prada (ICMAT, Madrid), Olivier Wittenberg (ENS, Paris), Xiaotao Sun (Beijing) und Johannes Nicaise (Leuven).
Die wissenschaftliche Qualität der ESAGA-Mitglieder wurde „leider“ auch durch mehrere auswärtige Rufe belegt: Moritz Kerz folgte einem Ruf an die Universität Regensburg, Jun.-Prof. Gabor Wiese trat eine Stelle an der Universität Luxemburg an. Prof. Hélène Esnault nahm zum Wintersemester 2012/13 einen Ruf an die Freie Universität Berlin an und wurde die erste Einstein-Professorin an der FU Berlin. Wir bedauern den Weggang aller und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.
In der Arbeitsgruppe Prof. Günter Törner werden schon seit Jahren mehrere interessante Arbeitsstränge verfolgt: Forschungen in der ­reinen Mathematik im Bereich der nichtkom­mutativen Algebra und Bewertungstheorie, ­anwendungsnahe Entwicklungsprojekte mit Unternehmen im Bereich der Diskreten Mathe­matik mit dem Schwerpunkt Scheduling-­Theorie, mathematiksoziologische Studien über Mathematik in unserer Gesellschaft und insbesondere Abbrecheranalysen in mathematischen Studiengängen. Schließlich fungiert der Arbeitsgruppenleiter als Chair des Committee of ­Education der European Mathematical Society (EMS), leitet zusammen mit der Präsidentin der Deutschen Universität für Weiterbildung die Abteilung A des Deutschen Zentrums für Lehrerbildung Mathematik (DZLM). Seit April 2012 ist er einer der beiden Ombudsmänner unserer Universität für gute wissenschaftliche Praxis.