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Wirtschaftswissenschaften

Bei der Entwicklung und Wartung betrieblicher Informationssysteme nimmt die Modellierung eine entscheidende Rolle ein. Modelle dokumentieren unterschiedliche Perspektiven auf ein System und ermöglichen eine zielführende Kommunikation zwischen den Stakeholdern. Die Essener Wirtschaftsinformatik entwickelt hierfür innovative Modellierungsansätze, um den Informationsbedarf der verschiedenen Stakeholder zu decken und gleichzeitig die steigende Komplexität der Systementwicklung und -wartung beherrschbar zu machen. Die Forschung erstreckt sich ebenfalls auf die praktische Nutzung der Modellierungsansätze. Die Entwicklung und Evaluation der Ansätze erfolgt im Rahmen von EU-, DFG- und BMBF-Projekten sowie für Industriepartner; teilweise ist der Fokus der Forschungsprojekte domänen­un­abhängig, teilweise liegt er auf einer spezifischen Anwendungsdomäne.
In zwei Bereichen wurden erfolgreich domänen­unabhängig Ergebnisse erzielt: In der Unter­nehmensmodellierung (Prof. Ulrich Frank) wurden verschiedene Modellwelten (unter anderem Objektmodelle, Architekturmodelle) bezogen auf Softwaresysteme mit Modellwelten bezogen auf Handlungssystemen (zum Beispiel Geschäftsmodelle) integriert. Die Integration des Aspektes der Sicherheit in Modellierungsmethoden (Prof. Stefan Eicker) ist von besonderer Bedeutung für die Entwicklung moderner Informationssysteme.
In der Domäne E-Learning wurden wesentliche Beiträge für die Modellierung von Bildungsprozessen (Prof. Heimo Adelsberger) geschaffen, die in der entsprechenden DIN-Norm PAS 1032 Eingang gefunden haben.
Die Domäne Net Economy (Prof. Tobias Kollmann) ist gekennzeichnet durch Geschäftsmodelle für Unternehmensgründungen im klassischen Web (Shopping-Portale), Web 2.0 (Social Web, Mobile Communities) bis hin zu innovativen neuen nachfrageseitig gesteuerten Modellen (Customized Shopping).
Die Beherrschung von Komplexität in der Entwicklung und Pflege von modernen und komplexen Informationssystemen wird durch die Verwendung von Modellen deutlich verbessert.