Ingenieurwissenschaften


Einen Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten bildete in 2010 das aktuelle und langfristig 
wichtige Thema Energie. Dabei wurden ganz 
unterschiedliche Facetten untersucht: Prozesse zur Umwandlung und Speicherung verschiedener Energieformen, Materialien, die diese Prozesse 
ermöglichen, der effiziente Einsatz von Energie ebenso wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Umsetzung entsprechender Anwendungen. Von zentraler Bedeutung für diese Untersuchungen sind unter anderem das interdisziplinäre, 
kooperative Forschungsprojekt NETZ (NanoEnergietechnikzentrum), das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) und ColognE-mobil. Das vom Fachgebiet Verbrennung und Gasdynamik (Prof. Christof Schulz) initiierte NETZ, eine Technologieplattform zur Erzeugung von funktionalen Oberflächen und Schichten für den Einsatz in energietechnischen Anwendungen, geht nun in seine zweite Phase. Im November wurde gemeinsam mit der NRW-Innovationsministerin Svenja Schulze der erste Spatenstich für das 43 Millionen Euro Neubauprojekt gefeiert. Das Forschungsgebäude soll in 2012 seinen Betrieb aufnehmen.
In der Versuchsanlage zur Brennstoffzellenassemblierung werden die am Fachgebiet für Energietechnik (Prof. Angelika Heinzel) hergestellten Bipolarplatten mit kommerziellen Membran-Elektrodeneinheiten zu einzelnen Zellen und fertigen Stacks assembliert. Im Rahmen des Projektes ColognE-mobil werden grundlegende Arbeiten zu Fragen der Batterielebensdauer durchgeführt. Durch Aufprägen typischer Lastprofile auf die Batterie wird der Einfluss der Dynamik von Lade- und Entladevorgängen auf die Batterieleistungsfähigkeit untersucht.
In Kooperation mit dem Forschungsinstitut fem – Edelmetalle und Metallchemie – und dem Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) 
entwickelte das Fachgebiet Fertigungstechnik (Prof. Gerd Witt), gefördert von BMWi/AiF, eine neue Verfahrenskombination für die Herstellung von Spritzgusswerkzeugen. Ab einer Variantenzahl von zwei ist mit Kostenersparnissen im Vergleich zur herkömmlichen Fertigung der Werkzeuge zu rechnen.
Gemeinsam mit dem Fachgebiet Steuerung, Regelung und Systemdynamik (Prof. Dirk Söffker) betreibt der Lehrstuhl Energietechnik (Prof. Angelika Heinzel) einen Hardware-in-the-Loop (HiL-)Prüfstand, der konkrete experimentelle Untersuchungen einzelner Komponenten sowie brennstoffzellenbasierter hybrider elektromechanischer Antriebsstränge in variabler Topologie erlaubt.
Im Rahmen des vom Bund geförderten Großprojektes ColognE-mobil erforscht das CAR-Institut (Prof. Ferdinand Dudenhöffer) die Akzeptanz der Elektromobilität bei Nutzern, Passanten und Handicap-Gruppen. Dieses Projekt ist Teil der Elektromobilitäts-Modellregion Rhein-Ruhr. Seit Januar 2010 werden im Rahmen des Projektes ColognE-mobil Teilprojekte zum „Pricing von Elektromobilität“ und zur „Marktforschung von Mobilitätsprodukten“ bearbeitet (Prof. Heike Proff). Hierzu wurden Umfragen zur Bedeutung der Marke, zum Kaufverhalten bei Elektromobilität und eine Befragung politischer Akteure zur Einschätzung der künftigen politischen Rahmenbedingungen für Elektromobilität durchgeführt. Das Projekt „Neue Geschäftsmodelle im Übergang zur Elektromobilität“ wird als Begleitforschung im Rahmen des Landeswettbewerbs ElektroMobil. NRW durchgeführt.
Im Fachgebiet Mechatronik (Prof. Dieter Schramm) wurde in 2010 unter anderem eine Beteiligung am EffizienzCluster LogistikRuhr bewilligt. Dabei wird ein neues energieeffizientes und extrem schnelles System zur Ein- und 
Auslagerung von Waren in Hochregallagern entwickelt. Im Bereich der Fahrzeugtechnik wurden neben der Beteiligung am Projekt CologneE-mobil auch Industrieprojekte im Bereich künftiger Fahrassistenzsysteme mit großem Erfolg abgeschlossen.
Das BMWi bewilligte ein Forschungsprojekt zur Effizienzsteigerung von Gasturbinen durch Wassereinspritzung mit einem Volumen von mehr als 2 Millionen Euro für das Fachgebiet Strömungsmaschinen (Prof. Friedrich-Karl Benra).